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 5. Charter
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Hier ein Bericht über die Versuche ein funktionsfähiges Wasserflugzeug aus vorhandenen RC-Komponenten zu bauen.

IVÖ - SM1IVÖ - SM1

Motivation
Motiviert durch einen Urlaub an einem südschwedischen See namens Ivö und einen weiteren Urlaub an demselben See. Wer da nicht daran denkt, von der Terrasse aus einen Flieger zu starten, der steuert entweder schon ein Boot, surft, liebt das Angeln oder hat ein zu spannendes Buch dabei....
Jedenfalls kam mir ständig der Gedanke, hier wäre ein Wasserflieger optimal. Also bekam die erste Konstruktion auch den Namen des Sees ("IVÖ"), der mich inspirierte, denn mit einem Scale-Flieger o.ä. hat sie sowieso nur wenig gemeinsam.

Haus am IvösjönIvösjön am Haus

Vorhandene Komponenten heißt hierbei: Speed 400-Technik (also Motor und Regler), 500 AR Akkupacks, Micro-Servos, ACT-Empfänger Micro-6 sowie vor allem eine Tragfläche von einem geschrotteten Titan-Attack.
Für den Kenner geht es also in Richtung Fun- bis Slowfly-Technik.

Der Aufbau
Die Konstruktionsgedanken rankten sich von Anfang um die vorhandene Fläche des Titan-Attack aus Styropor mit einem Kiefernstab als Holm: deutliche V-Form, ~70g schwer (zumindest war meine verbleibende Fläche so schwer, die schon n-fach mit Epoxy und Glasmatten geflickt war), 100 cm Spannweite und ca. 18 cm Wurzeltiefe.

Für den Rumpf sollte eine Styrodurplatte zum Einsatz kommen. leicht, billig, schwimmfähig, gut zu kleben und überraschend fest! Das Ganze wurde dann recht schnell in Anlehnung an Konstruktionselemente des Titan-Attacks zusammengehauen (ja zusammengehauen, das ist wirklich war, wenn es mal funktionieren sollte, baue ich alles in SCHÖN!). Was heißt hier Konstruktionselemente des Titan-Attacks? -
a. Also Flächenanbindung an den Rumpf über Gummis an zwei Längsstäben, welche oben auf dem Rumpf kleben.
b. Höhen- und Seitenleitwerk aus 6mm Depron, Nasenleiste aus einem Balsastab
c. Anlenkung über 1mm Feder-Stahldraht

Der Motor kommt schön weit nach oben dachte ich mir, damit wir keine falsche Freundschaft mit dem Wasser schließen. Also wurde kurzerhand aus Styrodur ein Motorhalter geschnitzt und "festgepoxt", ähh geklebt. Balsawangen zur Ausrichtung und ein Kabelbinder drum. das hält selbst mehrere sehr harte Landungen aus.

Die Schwimmer sind ebenfalls aus einer gedoppelten Styrodurplatte. Auf Kontur geschnitten, ca. 400 mm lang, 60 mm hoch, verbunden über zwei Kiefernleisten 10x5 mm². Das Ganze wiegt dann in etwa 100 g. Angebunden werden die Kufen im wahrsten Sinne des Wortes mit 4 Gummistroppsen.

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Erste Versuche
macht man natürlich erst mal an Land. Also ganz ohne Schwimmer fliegt das gute Teil echt prima, man darf ruhig sagen, bestimmt so gut wie ein Titan-Attack... Im Nu, musste Ingo damit Spielchen machen und kurze Zeit darauf probten wir schon den Durchflug durch die Schleuse... (Also natürlich, erst als sonst niemand da war). Resumée, es geht prima.
Mit Schwimmern, wurde die Kiste dann recht träge bis "sackig", also "durchsackig", oder anders ausgedrückt, man muss ständig Höhe ziehen, um so hoch zu bleiben wie man gerade noch war. Der Motor hat schon Probleme das Ganze Packet voranzuschieben, zumal sich das Ungetüm nicht gerade aerodynamisch glücklich anlässt. Man könnte auch mit geöffneter Motorhaube auf der Autobahn fahren. Aber es fliegt, irgendwie halt.

Der zweite Versuch am See
war dann richtig spannend:
Erster Versuch: schwimmt DAS überhaupt? - Schwimmt!
Zweiter Versuch: fährt DAS auch ? - Auf dem Wasser fahren klappt prima. Sogar lenken kannmanmit dem Seitenruder, wenn man Gas gibt. (Derzeit ist kein zusätzliches Wasserruder von Nöten).
Dritter Versuch: hebt DAS ab? - Nöh, niemals, überhaupt nicht, wenn man Höhe zieht auch nicht, einfach gar nicht! Fährt halt!
Das "Böötchen" hebt einfach nicht ab, schiebt in fetter Verdrängerfahrt durchs Wasser und denk nicht im Entferntesten daran zu gelten oder zu sogar abzuheben. (Hier besteht dringender Verbesserungsbedraf :-) !!!)
Vierter Versuch:
wie landet man auf dem Wasser? - Handstart, eine Runde drehen, einfach langsam werden lassen, kurz mal Gas geben, aufsetzen, klatsch, rutschen und ab nach Hause ... fahren halt....
Fazit: Wir haben ein 3/4-Wasserflugzeug, das fahren, lenken und landen kann aber eben nicht starten.
Trotzdem, O-Ton Ingo: das baue ich auch!!!

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Eine erste Optimierung
sollte durch einen stärkeren Motor erfolgen. Die Wahl fiel auf einen Speed 400 FG, 6V, 1:1,85 untersetzt mit einer 9"x4,7"-er Slowfly-Schraube. Das schafft 'ne Menge mehr Standschub und eine sehr gute Regelbarkeit der Leistung. Schafft aber den Gesetzen der Physik folgend ein neues Problem: Große Kraft am langen Hebelarm, weit über dem Schwerpunkt = ein riesengroßes Nickmoment, also das ständige Bestreben Höhe abzubauen. Oder anders ausgedrückt, der Vogel steigt nur sehr leidlich. Aber er fliegt immerhin noch.

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Eine zweite Optimierung
sollte durch größere Schwimmer entstehen. Diese wurden also von 40 mm Breite auf 60 mm Breite aufgedickt und um 60mm auf 460 mm verlängert. Das "schafft watt", bezüglich der Schwimmfähigkeit, aber zieht inder Luft auch wie bekloppt nach unten, denn der CW-Wert geht ins Unermessliche und die Masse der Schwimmer beträgt jetzt ca. 140 g.

Beim nächsten Versuch
klappte entsprechend granichts. Der Flieger fuhr zwar prima, kam aber immer noch nicht aus der Verdrängerfahrt heraus, trotz Stufe in den Kufen, glatter Oberfläche, mehr Schub, etc. In die Luft geworfen gab es kurz drauf immer wieder einen Knall und der ganze Kram lag "im Bach". Das exerzierten wir so lange, bis fast alles einmal wegen Kontakt mit Wasser ausgefallen war und schließlich die Schwimmeraufhängung zerstört wurde. Dies war nicht der rechte Weg...

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Erst als alles nass war und wir den Flieger ohne Schwimmer nur mal so aus der Hand starteten, (wir drohten sonst bei den Schaulustigen unser Gesicht zu verlieren), kam das sensationelle Ergebnis: der Rumpf mit der geringen Aufdickung schwimmt schon fast ausreichend ... also Landen geht prima, fahren im Kreis, das die Chose immer umkippt und starten auch fast. Von eimem "Rettungsschwimmer" aus dem Wasser geworfen machte der nun antriebsstarke und leichte Vogel einen kurzen Touch-Down und hob erstaunlich sicher wieder ab...

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Weiteres Vorgehen...
erst mal alles trocken legen, dann einen Mono-Rumpf bauen und die Tragflächen außen mit kleinen Schwimmern versehen. Wir melden uns dann wieder...

.... Hinweis zum Herbst 2003: Der Monorumpf ist fertig. Aber das ganze fliegt saumäßig. Die Bade-Saison ist bald vorbei, deshalb konzentriere ich mich auf andere Dinge.... Hier noch ein Bild vom Monorumpf.

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Der IVÖ-SM1 zeichnet sich bis jetzt durch folgende Abmessungen und Daten aus:
                        Spannweite: 1000 mm
                        Länge:          ~700 mm
                        Gewicht:       ~0,55 kg ohne Schwimmer, 0,65 kg mit Schwimmern (Typ1) , 0,69 kg mit Schwimmern (Typ2)
                        Antrieb:         Speed 400 direkt, Günni-Prop bzw. Speed 400 FG, 1:1,85, Slowfly - 9"x4,7"
                        Steuerung:    Höhen- / Seiten- / Motor
                        Einsatzbereich:    Slowfly und Wasserlandungen, keine Starts

!!! Vorsicht Nässe - Nachahmung nur für Freischwimmer empfohlen!!!

 

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